Ich muss zugeben, Innsbruck hatte auch ich nicht wirklich auf dem Radar für Citytrips im benachbarten Ausland. Die Alpenstadt in Österreich hat einen Ruf als tolle Winterdestination, mit einem nahen und schneesicheren Skigebiet. Doch die Hauptstadt Tirols kann auch als Städtetrip in den wärmeren Monaten des Jahres punkten.
Anreise nach Innsbruck
Die Stadt Innsbruck im benachbarten Österreich ist von der Schweiz aus ganz einfach und schnell zu erreichen:
- Mit dem Zug von Zürich nach Innsbruck in nur 3,5 Stunden
- Mit dem Flixbus via München nach Innsbruck
- Mit dem Flugzeug nach Innsbruck Airport (INN)
Fakten zu Innsbruck
- Hauptort des Bundesland Tirol
- Wohnort von 130’000 Menschen (mit Agglomeration hochgerechnet 310‘000 Menschen)
- Eine renommierte Universitätsstadt mit über 30‘000 Studenten, die Innsbruck als Zweitwohnsitz angegeben haben
- Mit 1964 und 1976 ist Innsbruck zweifache Olympiastadt
- Aktueller Austragungsort der Vier-Schanzen-Tournee im Skisprung
- Jährliche Events in Innsbruck
- Tanzsommer Innsbruck
- Festwochen der Alten Musik
- Internationale Film Festival Innsbruck
- Klangspuren Schwaz
Sightseeing in der Stadt – die Innsbrucker Sehenswürdigkeiten
Die allermeisten Sehenwürdigkeiten von Innsbruck liegen in der überschaubar grossen Altstadt, in Gehdistanz zu einander entfernt:
1. Stadtturm
Einen ersten Überblick über die kleine Altstadt hole ich mir auf dem Stadtturm: Der ehemalige Wachturm stammt aus dem 15. Jahrhundert und bietet auf der 30 Meter hohen Aussichtsplattform einen schönen Rundumblick über die Dächer der Innenstadt. Der Turm befindet sich gleich neben dem Goldenen Dachl und ist kaum zu übersehen. Der 133 Stufen lange Aufstieg lohnt sich.
- Preis: 4.50 Euro
- Öffnungszeiten: von Oktober bis Mai 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr, von Juni bis September 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr
2. Goldene Dachl
Das Wahrzeichen der Stadt schlechthin: Das Haus mit dem Goldene Dachl. Das Haus mit den 2650 Schindeln aus Kupfer, gleich am Stadtplatz in der Innenstadt gelegen. Seit über 500 Jahre liegt dieses Bauwerk zwischen den mittelalterlichen Häusern. Und wer mehr über die Zeit von Kaiser Maximilian erfahren will, dem sei ein Besuch des angeschlossenen Museums zu empfehlen.
3. Helblinghaus
Das dritte Highlight am gleichen Platz ist das prunkvolle Helblinghaus. Das einzige Gebäude im barocken Stil, unter den vielen gotischen Mittelalterhäuser der Innenstadt. Eine wunderschön geschmückte Fassade aus dem 17. Jahrhundert bringt gewisser Masse Farbe und Abwechslung in die Innenstadt.
4. Triumphpforte
Nebst Paris, Berlin oder Dijon, hat auch Innsbruck seinen Bogen als Sehenswürdigkeit: Die Triumphpforte ist etwas kleiner als jene von den anderen Städte – ist aber nicht minder sehenswert. Doch alt ist diese Pforte nicht wirklich: Erst im 18. Jahrhundert wurde sie im Auftrag von Maria-Theresia errichtet – für die Hochzeitsfeierlichkeiten ihres Sohnes Erzherzog Leopold.
5. Dom zu St. Jakob / Innsbrucker Dom
Mein Liebling der Innsbruck Sehenswürdigkeiten: Auf dem Jakobsweg gelegen, ragt der Innsbrucker Dom seit dem Ende des 12. Jahrhunderts über die Dächer der tiroler Stadt. Der Dom wurde im 17. Jahrhundert durch ein Erdbeben schwer beschädigt, und daher im frühen 18. Jahrhundert neu errichtet. Insbesondere das Innere der Kirche hat mich stark beeindruckt: Verschiedene Bronzenkunstwerke, goldene Verzierungen am Altar, die mächtige Orgel und insbesondere die Wandmalereien verleihen dem Bau eine geradezu majestätische Ausstrahlung. Trotz fehlenden farbigen Kirchenfenstern.
- Preis für 1h nichtkommerzielle Fotografie: 1 Euro
6. Kaiserliche Hofkirche
Die Hofkirche, im Volksmund als Schwarzmander-Kirche bekannt, wurde als Aufstellungsort für das Grabmal Kaiser Maximilians I. gebaut. Dieser wurde aber bereits vor dem Bau in Wiener Neustadt beerdigt und blieb auch dort. Die 28 schwarzen überlebensgroßen Figuren bewachen das leere Sarkophag.
- Öffnungszeiten: Montag bis Samstag: 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr / Sonntag & Feiertage: 12:30 Uhr bis 17:00 Uhr
7. Maria-Theresien-Strasse
Städtereisen reimt sich für viele mit Shopping. Viele Flagshipstores von den weltweit bekannten Kleidermarken befinden sich in der Fussgängerzone der 490 Meter langen Maria-Theresien-Strasse. Hier kann man aber auch einfach gemütlich flanieren und im Strassencafé einen leckeren Apfelstrudel zu sich nehmen, oder die eindrücklichen Barockbauten vor der herrlichen Bergkulisse auf sich wirken lassen.
8. Markthalle
Für frische und regionale Produkte geht man am besten in die Markthalle, die gleich am Fluss Inn gelegen ist. Hier gibt es sogar einen plastikfreien Supermarkt.
- Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 7:00 Uhr bis 18:30 Uhr; Samstag bis 13:00 Uhr.
Lokale in Innsbruck – Restaurants, Bars & Ausgehmöglichkeiten
Cafés & Restaurants:
- Haepinest: Ein kleines und nettes Café, ideal für Kaffee & Kuchen (Innstraße 2)
- Cafe Central: Kaffeehaus Ambiente im prunkvollen Stil, wo man zum Tee nette Güetzlis aufgetischt bekommt und auch sonst gut etwas essen kann (Gilmstraße 5)
- Weisses Rössl: Nettes Restaurant mit traditioneller Küche. Mit netter Bar im Untergeschoss für Apéroliebhaber (Kiebachgasse 8)
- Olive: Ein rein vegetarisches Restaurant (Wiltener Platzl)
Bars & Nachtleben:
- Tribaun: Eine nette Bar für Liebhaber von Craft Beers, mit 20 Zapfsäulen und etlich weitere Biersorten aus der Flasche (Museumstrasse 5)
- Kater Noster: Hipstrige Bar mit nettem Style, insbesondere für Gin-Liebhaber ein guter Tipp (Leopoldstrasse 7)
- Moustache: Coole Einrichtung, leckere Drinks und entspannte Leute. Eine hippe Bar in der Altstadt. (Badgasse)
- Dinzler: Lokal für leckere Cocktails und gemütliche Atmosphäre (Kaiserjägerstrasse 1)
- Treibhaus: Ein Kulturhaus mit breitem Angebot, von Konzerte über sonstige Anlässe. Tagsüber netter Garten für einen Kaffeestop. (Angerzellgasse 8)
- Dachsbau: Ausgehort mit viel Hip-Hop, und angeblich immer 5 Euro Eintritt (Herzog-Otto-Straße 8)
- Tante Emma: Elektronisches Tanzlokal, wenn man vor hat die ganze Nacht durchzutanzen (Bögen)
Ausflüge mit Aussicht über Innsbruck
Von der Alpenstadt kommt man schnell in die Berge – und hat so beste Aussicht über die Agglomeration von Innsbruck. Mit den folgenden Ausflugsmöglichkeiten taucht man auch in den wärmeren Monate in die winterliche Sportwelt von Innsbruck.
Bergisel Skisprungschanze
Innsbruck war in den Jahren 1964 und 1976 Austragungsort von den Olympischen Winterspielen. Die damaligen Schalen des olympischen Feuers sowie Gedenktafeln an allen Medaillengewinnern erinnern die Besucher der Bergisel Skisprungschanze daran.
Die von der Stararchitektin Zara Hadid entworfene Skisprungschanze ist noch heute Austragungsort der Vierschanzentournée. Das Stadion bietet Platz für 28’000 Zuschauer. Für die Touristen bietet die Schanze eine tolle Aussichtsplattform sowie ein nettes Restaurant „Bergisel Sky“.
- Öffnungszeiten Stadion: November bis Mai: 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr (Dienstag Ruhetag!), Juni bis Oktober 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr.
- Preis: 9.50 Euro
- Informationen zur Skisprungschanze: bergisel.at
Mit der Hungerburgbahn auf die Nordkette: Alpenzoo & das Hafelekar
Dank der Hungerburgbahn gelangt man direkt von der Innenstadt auf die umliegenden Bergspitzen der Nordkette. Zuerst geht es mit der Zahnradbahn vom Kongresszentrum auf die Hungerburg – mit möglichem Zwischenhalt im Alpenzoo, den höchstgelegenen zoologischen Garten von Europa.
Danach geht es mit der Gondel von der Hungerburg auf die Seegrube, und von da an auf den 2258 Meter über Meer gelegenen Hafelekar. Hier taucht man sehr schnell in die Alpenwelt ein: Der Spaziergang zur Bergspitze wird mit wunderschöner Aussicht auf die umliegenden Ketten und auf das ganze Tal der Inn belohnt.
- Preis: Von Innsbruck zum Hafelekar und zurück: 36.50 Euro
- Informationen zum Alpenzoo: alpenzoo.at
Fazit: Eine überraschend cooole Städtereise in Innsbruck
Der Hauptort des Bundeslandes Tirol ist defintiv einen Städtetrip Wert. Ich kenne wenige bis keine Städte in Europa, die dermassen kulturellen Reichtum mit Möglichkeiten in die Bergwelt einzutauchen verbindet. Ich bin begeistert von der österreichischen Alpenstadt: Eine überschaubare Innenstadt, nette Gassen und Sehenswürdigkeiten, sowie viele verschiedene Aussichten hoch über die Stadt. Und das alles in weniger als 4 Zugstunden von der Schweizer Grenze entfernt. Eine perfekte Citytrip-Destination, die ich jedem weiterempfehlen würde. Insbesondere den Fotografen, die gerne Aussichten über Städte und Bergen haben.
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