Ein grosser Klassiker der Schweizer Wanderungen in den Alpen ist der 5 Sennweg in Zermatt. Auf einer leicht abgeänderten Route führt ein vierstündiger Rundweg an 5 schöne Bergseen und durch ein traumhaftes Panorama, mit dem Matterhorn als Zentrum des Geschehen.
Zusammenfassung 5-Seenweg Zermatt
Anreise: Zug nach Zermatt, Bergbahn Zermatt-Sunegga
Wanderung: Sunegga – Blauherd – Stellisee – Grindjisee – Grünsee – Moosjisee – Leisee – Sunegga
Distanz & Dauer: Rund 10 km, ohne grössere Pausen in 3 bis 4 Stunden machbar
Alternativprogramm:
Kickbike Fahrt von Sunegga nach Zermatt (Miete Kickbike: CHF 18.-): Informationen
Zermatt im Sommer: Wandern & Aussicht geniessen
Für das Wochenende war ursprünglich eine zweitägige Bergwanderung geplant, die jedoch aufgrund der aktuellen Schneeverhältnisse oberhalb von 3’000 Metern auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden musste. Nichts desto trotz wollten wir Richtung Wallis pilgern, und wir verbrachten zwei wunderbare Tage in Zermatt. Der touristische Hotspot der Schweiz rund um das Matterhorn ist ein wunderbarer Flecken – auch dann, wenn sich das Matterhorn hinter ziemlich dichten Wolken versteckt. Und schliesslich gibt es hier eine 5 Seen Wanderung, das tönt immer gut.
Von Sunegga nach Sunegga: 5-Seenweg als Rundwanderung
Nach dem frühmorgendlichen Check-in in unserem Hotel geht es schnurstracks Richtung Sunegga-Bergbahn. Wir wollen heute hinauf in die schöne Bergwelt, denn das Wetter ist perfekt für eine frühsommerliche Wanderung. Bewölkt, aber sehr angenehme Temperaturen. Auf dem Programm steht eine leicht abgeänderte Version des Klassikers schlechthin, der 5 Seenweg von Zermatt. Diese gilt hier in der Region als schönste Rundwanderung von Zermatt.
Da die Gondelbahn von Sunegga zur Station Blauherd erst am 16. Juni ihre Sommersaison anfängt, sind wir gezwungen den Aufstieg zum eigentlichen Start des 5-Seenwegs zu Fuss zu unternehmen. Uns ist das auch Recht, wir brauchen schliesslich das Training für die gross geplante Tour. Und so werden wir insgesamt einen richtigen 10 km langen Rundweg auf uns nehmen.
Stellisee: Erster Halt auf dem Panoramaweg
Der erste kurze, aber doch intensive Aufstieg von der Bergstation Sunegga zum Blauherd dauert etwa 60 Minuten. Bei konstantem Tempo kommt man bereits gehörig ins Schwitzen, doch die Sicht auf die umliegende Landschaften entschädigt jeden einzelnen Schweisstropfen. Vom Blauherd geht es weiter Richtung Bergrestaurant Fluehalp, und nach etwa 10 Minuten sichten wir den ersten (und schönsten) Bergsee vom Tag: Der Stellisee.
Auch wenn eine Windbrise die Spiegelungen auf der Wasseroberfläche praktisch verunmöglicht, und das Matterhorn von dichten Wolken umgeben ist – das Landschaftsbild da oben ist einfach wunderschön. Ok, man ist mit den anderen Touristen sicherlich nicht ganz allein, und die Ruhe wird ab und zu von bellenden Hunden oder herumfliegenden Drohnen getrübt. Dennoch behalte ich eine sehr positive Erinnerung an diesen Bergsee an einem schönen Panoramaweg von Zermatt. Hier geniessen wir dann auch unsere erste grössere Zwischenverpflegung und beobachten das lustige Treiben der asiatischen Touristen beim Posieren und Fotografieren.
Das Matterhorn – eines von vielen Sehenswürdigkeiten der Schweiz.
Weg zum Grindjisee & Walliser Schwarznasenschaafe
Gestärkt geht der Spaziergang weiter zum nächsten See, den Grindjisee. Dieser befindet sich rund 20 Minuten und einige Höhenmeter weiter unten vom Stellisee entfernt. Der Weg führt entlang von grünen Landschaften, von Wildbächen und kleineren Wasserfälle gekennzeichnet. Eigentlich genau so, wie ich meine zukünftige Reise nach Island vorstelle. Wenn man nicht aufmerksam ist, kann man den Grindjisee leicht übersehen; auch wenn er sich gleich rechts vom Weg befindet. Aber zum Glück habe ich eine aufmerksame Wanderbegleitung.
Unterwegs treffen wir auf eine grössere Herde von Walliser Schwarznasenschaafe, die sich von den Touristen nicht stören lassen und unbekümmert das Leben geniessen. Die Schaafe haben noch ihre Winterwolle auf sich. Insbesondere die jüngeren Tiere sehen im langen Schaafskleid richtig putzig zum Knuddeln aus. Die Tiere sind ziemlich zutraulich: Sie lassen sich problemlos streicheln, fotografieren und begleiten einem sogar ein Stück weit auf der Wanderung.
Der silberne Grünsee
Die nächste kleine Verstärkungspause legen wir am Grünsee ein. Der Weg vom Grindjisee dorthin führt durch eine ziemlich karge, eine von nackten Felsen und Steinen geprägte Landschaft. Es ist immer wieder eindürcklich zu sehen, wie Felsstürze und Steinschläge über Jahrhunderte eine Landschaftsbild prägt. Und trotz Geröll, Stein und Sand, finden verschiedene Pflanzen und Bäume wie Arven ihren Lebensraum. Da das Wetter sich tendenziell verschlechtert, verdient der Grünsee heute seinen Namen nicht wirklich: Er wirkt eher grau, wenn nicht sogar silberig. Was durchaus auch seinen Reiz hat.
Vom Moosjisee, der Stausee auf dem 5 Seenweg, zum Leisee
Auf dem 5 Seenweg von Zermatt gibt es nebst den bisher genannten Bergseen, auch einen richtigen Stausee. Dieser wird mit Wasser vollgepumpt, um daraus Strom zu erzeugen. Die Farbe des Wasser ist hier so richtig kitschig blaugrün, und im Hintergrund ragt das Matterhorn. Wäre dieser nicht in Wolken eingepackt, gäbe es hier so richtig schöne Postkarten-Fotos. Der Moosjisee befindet sich am niedrigsten Punkt der Wanderung. Vom Grünsee aus führt ein ziemlich steiler Abstieg hinunter, durch Wald- und Steinfelder.
Zum Abschluss der Rundwanderung gibt es noch einen kurzen und intensiven Aufstieg vom Moosjisee zum Leisee. Der letzte See des Tages liegt gleich am Fuss der Bahnstation Sunegga, im Kinderparadies namens Wolli-Land. Auch dieser See hat (an diesem Tag eher „hätte“) das schöne Matterhorn und sein unvergleichbares Bergpanorama im Hintergrund. Laut verschiedenen Informationen wird in diesem See im Hochsommer auch gebadet – nach dieser Wanderung begnüge ich mich jedoch mit einem Fussbad im kalten Wasser.
Kickbike-Fahrt von Sunegga nach Zermatt – die Erholung nach der Wanderung
Am zweiten Tag unseres Aufenthalts in Zermatt erblickte ich beim Aufwachen einen wolkenlosen Himmel, mit bester Aussicht auf das Matterhorn. So entscheiden wir uns spontan nochmals auf die Sunegga hinauf zu gehen, um uns eine lustige Fahrt mit einem Kickbike zu gönnen. Die sogenannten Kickbikes sind eigentlich nichts anderes als grosse Trotinett mit Mountainbike-Pneus und richtig gute Bremsen. Die steile Fahrt von Sunegga bis nach Zermatt dauert weniger 2 Stunden und bietet riesen grossen Spassfaktor. Und für ein leckeres Mittagessen liegt das Bergrestaurant Ried an idealer Lage, mit einer schönen Terasse und bester Aussicht auf das Dorf & Matterhorn.
Weitere sommerliche Wanderungen in den Bergen:
Höhenweg Lötschental – von Lauchernalp bis Fafleralp
2 Antworten
Danke für die wertvollen und zahlreichen Tipps. Die Wanderung werden wir auf jeden Fall machen. :D Ein Ferienhaus in Zermatt haben wir schon gebucht… :)
Das freut mich sehr zu lesen – wünsche Dir viel Spass in Zermatt!