Halbinsel von Dawei: Ein idealer Ort für Badeferien in Myanmar

Wer in Myanmar Badeferien machen will, ist im Südosten des Landes gut aufgehoben. Hier steckt der Tourismus noch in den Kinderschuhen, doch die Strände auf der Halbinsel in der Nähe von Dawei sind schlichtweg traumhaft.

Unberührt & untouristisch

Die Region von Dawei bis hinunter zur thailändischen Grenze ist kaum touristisch und ziemlich unberührt. Grund dafür ist unter anderem, dass der Landweg in den Südosten von Myanmar bis im Jahr 2013 für ausländische Besucher noch gesperrt war.

Die Einwohner hier sind es schlichtweg nicht gewohnt, westliche Touristen überhaupt zu begegnen. So wird man aufgrund der weissen Hautfarbe regelmässig komisch angeschaut, angelacht und angesprochen. Auch wenn dies stets in sehr netter Form geschieht, ist es doch immer wieder gewöhnungsbedürftig – noch mehr als sonstwo in Myanmar.

Und wo es noch wenige Touristen hat, die Einheimischen nur in kleinen Dörfer zusammenleben, da fühlt sich die Natur noch völlig unberührt an. Dichte Tropenwälder, kleine Fischerdörfer….und vorallem traumhaft weisse Sandstrände mit glasklarem Wasser.

halbinsel dawei

Traumstrände auf der Halbinsel Dawei

Die Halbinsel von Dawei ist definitiv ein kleines Tropenparadies. Doch ein Tropenparadies, welches im Umbreuch steht. Da genau diese paradiesische Schönheit immer wie mehr Reisende anlockt.

Und für diese Touristen wiederum, muss die Infrastruktur angepasst werden. Viele Hotels sind am entstehen, viele Schotterpisten werden zu richtigen Strassen umgebaut. Ich bin ehrlich gesagt gespannt, wie sich die Region in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird.

Aber eben, noch sind die allermeisten Strände nur mühsam über Schotterpisten oder Trampelwege erreichbar. Trotz schlechtem Zustand ein ziemlich charmevolles Unterfangen, aber auch mit grösserem Aufwand verbunden.

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Das Vermieten von Motorbikes an Touristen wäre in der Region eigentlich mittlerweile verboten (in Folge von verschiedenen Unfällen), doch man findet immer wieder über Umwege die Möglichkeit ein voll- oder halbautomatisch geschaltenen Roller aufzutreiben. Der Preis pro Tag liegt zwischen 7’000 und 10’000 Kyats. Für die Fahrt auf den Schotterpisten ist gutes Fahrgefühl von grossem Vorteil – sowie das vorgängige Überprüfen der funktionierenden Bremsen.

Eine weitere Möglichkeit die wichtigsten Stränden an einem Tag zu besuchen, ist das Organisieren eines Privatchauffeur, der Dich dann mit einem Taxi nach Belieben rumfährt. Diese Variante habe ich entsprechend auch gewählt, um so in kürzester Zeit möglichst viel zu sehen – bevor ich mich dann für zwei Nächte in einem Bungalow länger niederlasse. Aber dazu komme ich noch später.

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Die Traumstrände im Überblick

Westlich von der kleinen Hafenstadt Dawei liegt eine 75km lange Halbinsel, die man mit einem Taxi oder Roller erkunden kann. Auf dieser Halbinsel liegen viele verschiedene Traumstrände, wobei einige schwieriger zu erreichen sind als andere.

Bereits im Vorfeld habe ich von einem Kollegen folgende übersichtliche Karte zugeschickt bekommen – an dieser Stelle nochmals ein grosses Merci!

Wie Du siehst, sind die wichtigsten Strände an der Westküste der Halbinsel. Unser Tagesziel ist die Shin Maw Pagode, ein Tempel am südlichsten Zipfel. Und natürlich unterwegs immer wieder ein Halt einlegen, sei es für einen frischen Ananassaft oder ein Sprung ins (nicht so) kühle Meereswasser.

karte halbinsel dawei

 

Maungmakan

Im nördlichen Teil der Halbinsel liegt der Strand von Maungmakan. Da dieser nur wenige Fahrminuten von Dawei entfernt ist (nur etwa 15km), kommen hier viele Einheimische für einen Tagesausflug am Meer zu geniessen. Zur Verpflegung gibt es hier viele Restaurants unter freiem Himmel, die vor allem Fische und Seafood anbieten. Der Strand ist sehr flach, und bei Ebbe muss man ziemlich weit ins Meer laufen.

Grandfather Beach (Po Po Kyauk)

Einer der grössten Sandstrände, den ich überhaupt in meinem Leben gsehen habe, ist der Grandfather Beach. Fast 3 Kilometer lang ist seine Bucht, mehrere hundert Meter breit bis zum angrenzenden Wald, mit strahlend weissem Sand…und natürlich glasklarem Wasser.

Der Grandfather Beach ist über das Dorf Aut Kyauk Wap zu erreichen, welches an der Hauptstrasse liegt. Am südlichen Ende des Strandes könnt ihr euer Fahrzeug parken, am Rand eines Tropenwaldes. Hier gibt es auch einige Imbissbuden, für kleine Zwischenverpflegungen und Getränke.

Paradies Beach (San Sa Aw)

Wer auf der Halbinsel von Dawei in einem Bungalow schlafen will, hat zwei Möglichkeiten – eine davon ist im Resort Paradies Beach Bungalows. Das Resort wurde von einem Deutschen gemeinsam mit einem Einheimischen erbaut und bietet mit 10 Bungalows eine nette Schlafmöglichkeit unter Kokospalmen.

Wer beim Buchen zu spät dran ist und sich kein Bungalow ergattern kann, hat hier auch die Möglichkeit ein Zelt zu mieten – welches aber angeblich nicht wirklich wasserdicht sei.

Sin Htauk Beach – mein Entscheid für Dawei Badeferien

Ich habe mich jedoch für einen Aufenthalt in einem schönen Bungalow am Sin Htauk Beach entschieden. Direkt am Strand, inklusive Aussicht aufs Meer – und zwar vom Bett aus! Die Anlage mit 10 Bungalows und einem charmanten kleinen Restaurant bietet kein WiFi und liegt in einem Mobilfunkloch. Ein idealer Ort für einen kurzen und intensiven digitalen Detox während den wohlverdienten Badeferien.

Schon die Anreise zu den Bungalows ist ein wahres Abenteuer. Nach der Abzweigung von der Hauptstrasse geht es rund 15 Kilometer lang mittels Schotterpiste durch den tropischen Dschungel. Auf und ab, ehe man bei einem kleinem Dorf ankommt. Von hier aus muss man bei Ebbe zu Fuss weitergehen, 15 bis 30 Minuten durch Schlamm und Mangoven-Dickicht. Während der Flut fährt man aber mit einem kleinen Boot zum Resort; wobei das Wort Boot eher zu hoch gegriffen ist. Eine „kleine Nussschale“ beschreibt das Transportmittel besser.

Beim Resort angekommen fühlt man sich am Ende der Welt. Weit abgelegen vom alltäglichen Stress, an einem herrlichen weissen Strand. Und abends mit wunderschönen Sonnenuntergänge.

Dawei, die Hafenstadt im Süden

Ehemals noch als Tavoy bekannt, liegt das Städtchen Dawei an der Mündung des gleichnamigen Flusses, welcher in die schöne Andamanensee strömt. Die Region von Dawei war historisch gesehen ein stets umkämpfter Ort, sei es vom Königreich Birma oder Siam (das heutige Thailand).

In der ländlichen Umgebung von Dawei sind Reisplantagen und Edelholz-Forstwirtschaft die zwei wichtigsten Wirtschaftszweige. Entsprechend liegen hier auch Zentren für die Weiterverarbeitung dieser Produkte.

Die Stadt Dawei ist ziemlich klein und überschaubar, dennoch kann man hier ganz gut verweilen. Im Vergleich zum Rest des Landes fühlt sich Dawei als ruhig an: Der Verkehr ist weniger chaotisch, die Strassen wirken aufgeräumt und die kleinen Geschäfte in den ehemaligen Handelshäuser laden zum schlendern ein.

Natürlich kann man auch hier etliche Pagoden und verschiedene Buddha-Statuen besuchen. Oder abends in einem gemütlichen Garten ein kühles Myanmar-Bier geniessen – zum Beispiel im Biergarten namens „Seven Zero“.

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Anreise nach Dawei

Die Stadt Dawei beheimatet der südlichste Bahnhof des burmesischen Schienennetzes. Die Zugfahrt nach Yangon dauert über 24 Stunden, hat aber den Vorteil in Mawlamyaing zu halten – eine nette Kolonialstadt, die bestimmt einen Besuch Wert wäre.

Die Reise von Yangon nach Dawei ist auch mit einer Busfahrt machbar. Der Nachtbus von Yangon dauert etwas mehr als 13 Stunden. Nach Mawlamyaing sind es mit einem Minibus rund 7 Stunden;  Richtung Süden nach Myeik ebenso (und auch in einem Minibus).

Der Flughafen von Dawei liegt etwas nördlich von der Stadt, gleich an der Stadtgrenze. Die Flugverbindungen zwischen Dawei und Yangon dauern etwa 90 Minuten, und kosten um die 100 Dollar pro Weg. Wer in der Hochsaison fliegt (also zwischen November und Februar) sollte die Flüge im Vorfeld buchen, da diese nicht täglich abheben.

 


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Hallo, ich heisse Marc, und komme aus der Schweiz. Ich reise gerne, ich liebe es Fotos zu knipsen, ich entdecke gerne die Welt - sei es in der Schweiz, in Europa oder in der fernen Welt. "Stets unterwegs" ist mein Motto, und so schreibe ich auf phototraveler.ch über meine Ausflüge, Citytrips und grössere Reisen. Natürlich immer mit Fotos von Landschaften, Städten oder Menschen im Alltag.

4 Antworten

  1. Hallo Marc

    Ein spannender Bericht mit tollen Bildern. Bin un Gedanken gleich mitgereist. Obwohl wir auch nich klagen können. Geniessen im Moment den Herbst in Uruguay.

    Wir waren vor 12 Jahren in Myanmar und es sieht noch immer recht unberührt aus. Die Zeit scheint an gewissen Orten des Landes still zu stehen.

    Viele Grüsse,
    Reni

  2. Lieber Marc
    Vielen Dank für dein sehr schlbes Reisebericht.
    Ich habe selbstverständlich bei einige andere von deine Berichte rein geschnuppert, Toll!
    Myannar wäre unser nächstes Reiseziel, auch ich fotografiere auch gerne, schöne Bilder
    Was hast du Kamera Equipment dabei gehabt in Myanmar?
    Ganz herzlicher Gruss, Joyce

    1. Hallo Joyce
      Besten Dank für den lieben Kommentar – von Deinem Handy aus ;-)
      Freu Dich auf Myanmar, es ist ein wunderbares und abwechslungsreiches Land! Ich fotografiere mit einer Fujifilm X-Pro2, und hatte auf der Reise ein Weitwinkel- sowie ein 56mm-Objektiv mit dabei.
      Beste Grüsse
      Marc

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