Augstmatthorn Wanderung: Von Lombachalp durch die Wolken bis zum Harder Kulm

Die klassische Augstmatthorn Wanderung steht bei mir schon länger auf der Bucket List. Diese Höhenwanderung auf dem Brienzergrat besticht mit wunderbarer Aussicht auf den Brienzersee und die Berner Alpen - wenn man nicht gerade in den Wolken ist.

Zusammenfassung Augstmatthorn Wanderung 

WanderungLombachalp – Augstmatthorn – Suggiture – Schönbüel – Roteflue – Harder Kulm
Distanzca. 11 km
Dauerca. 4,5 Stunden (ohne Pausen)
Höhenmeter↗ 800 m, ↘ 1050 m
AnreiseBus nach Habkern, Lombachalp-Roteschwand (Alpin Bus ab Habkern, Zäundli)
RückreiseStandseilbahn Harder Kulm nach Interlaken

 

 

Aufstieg auf das Augstmatthorn von Lombachalp

Das Augstmatthorn steht bei mir schon länger auf der Bucket List der Schweizer Wanderungen. Der Klassiker im Berner Oberland ist mittlerweile ein richtiger Sommer-Hype geworden: Die Aussicht vom Brienzergrat auf den Brienzersee sowie die Bergkette Eiger, Mönch und Jungfrau lockt jährlich tausende von Wanderer an. Diese fantastische Aussicht will auch mir nicht entgehen lassen – oder zumindest das Schauspiel in den Wolken. An diesem Tag habe ich das Wetterglück nämlich nicht wirklich auf meiner Seite.

Ausgangspunkt der heutigen Wanderung auf das Augstmatthorn ist die Lombachalp, unweit von Habkern. Auf der Rückseite des Brienzergrats gelangt man mit dem „Bus Alpin“, der von „Habkern Zäundli“ zur Busstation „Habkern Lombachalp-Roteschwand“ fährt (Zusätzliche Kosten: CHF 11.- pro Person). 

Das Gebiet zwischen Lombachalp und Augstmatthorn ist Teil eines Jagdbanngebietes mit hohen Schutzbestimmungen. Entsprechend ist in einem solchen Gebiet das Wildcampieren ausdrücklich verboten. Ein Blick auf Instagram genügt jedoch um festzustellen, dass dieses Verbot leider von vielen missachtet wird. Zum Leiden der vielen wilden Tiere, die in dieser Region leben. 

Der Aufstieg von der Lombachalp auf das Brienzergrat führt über Alpweiden auf der nordseitige Bergflanke. Der Wanderweg ist technisch nicht besonders anspruchsvoll, doch die rund 600 Höhenmeter haben es in sich. Während der Anfang eine konstante Steigung aufweist, wird es gegen den Grat zu richtiggehend steil.

Auf dem 90 minütigen Aufstieg lohnt es sich ab und zu eine Pause einzulegen und einen Blick auf die  benachbarte Region zu werfen. Die hügelige Landschaft des luzernischen Entlebuchs sieht je nach Lichteinfall sehr malerisch aus, und mit etwas Glück, kann man auch die wunderbare Schrattenfluh erblicken. 

Auf dem Brienzergrat angekommen, liegt der Gipfel des Augstmatthorns rund 250 Meter entfernt auf der linken Seite. Man könnte hier die herrliche Aussicht auf die Berner Berggipfel geniessen, wie auch die türkisfarbene Farbe des Brienzersees. Doch heute bleibt das Wunschdenken – wir sind mitten in einer dichten Wolke gelandet und sehen keine 50 Meter vor sich. Durch die dichten Nebelschwaden erblicken wir den schmalen Gratweg in Richtung Suggiture und Harder Kulm, und freuen uns diesen zu bewandern.

 
Nordflanke Brienzergrat
Aufstieg zum Augstmatthorn
Ausblick vom Brienzergrat
 
Steinbock im Nebel
Wolkenspiel auf dem Grat

Ab in Richtung Suggiture, Schönbüel & Harder Kulm: Der Brienzergrat

Voller Tatendrang begehen wir den schmalen Grat-Wanderweg in Richtung Suggiture, Schönbüel und Harder Kulm. Nur wenige Abschnitte der Gratwanderung sind steil und ausgesetzt; grösstenteils gleicht die Wanderung eher einer gemütlichen Höhenwanderung. Es überrascht mich daher wenig, dass diese Augstmatthorn Wanderung auch bei den weniger erfahrenen Wanderer sehr beliebt ist.

Wer eine kürzere Wanderroute resp. einen Rundweg bevorzugt, kann nach dem Aufstieg auf die Suggiture wieder in Richtung Lombachalp abbiegen und so zum Berggasthaus Lombachalp zurückkehren. 

Wir entscheiden uns jedoch nach Interlaken zu gehen: Ab Suggiture verläuft der Wanderweg mehrheitlich abwärts, zuerst in Richtung Schönbüel, bis dann zum Endziel Harder Kulm, der Hausberg von Interlaken. 

Unterwegs lohnt es sich die Augen auf zu halten und nach Wildvögel, Gämse oder Steinböcke Ausschau zu halten. Nicht selten sind verschiedene Gruppen zu sichten. Auch wir hatten heute dieses Glück: Beim anfänglichen Aufstieg auf den Brienzergrat beobachteten wir einen imposanten Steinbock beim Grasen, und später, mitten auf dem Gratweg, machte sich eine Gämse-Familie bequem. 

Die rund 8 km lange Wanderung auf dem Brienzergrat ist sehr abwechslungsreich, von felsigem Untergrund über Wiesen bis hin dicht bewaldete Abschnitte gibt es fast alle Untergrundformen. Je weiter wir hinuntersteigen, umso mehr verlassen wir die dichten Wolken und umso aussichtsreicher wird unser Tag. Es ist eine wunderbare Wanderung auf dem Grat, die frische Luft und die Natur ist eine willkommene Abwechslung. Und insbesondere der Waldspaziergang bis zum Harder Kulm kommt mir auch sehr bekannt vor.

Nach etwas über 4 Wanderstunden erblicken wir das Endziel des Tages, der Harder Kulm. Hier gibt es die Möglichkeit im Restaurant auf den Tag anzustossen und allfällig knurrende Magen zu stillen. Zudem ist die Aussichtsplattform immer wieder eine willkommene Möglichkeit das Panorama über die touristische Stadt Interlaken zu geniessen.

Wir entscheiden uns dann mit der Standseilbahn von Harder Kulm nach Interlaken zu fahren (Preis für eine Einzelfahrt: CHF 20.-). Alternativ kann auch hinunter gewandert werden.

 
Wolken Gratwanderung
Gratwanderung durch die Wolken
Gaemse auf dem Augstmatthorn
 
Augstmatthorn Wanderung
Rueckblick auf Augstmatthorn
Bewoelkte Landschaft
Brienzergrat in den Wolken
Bergspitzen Brienzergrat
Brienzersee Durch die Wolken
 
Waldabschnitt im Nebel
Blick auf die Schrattenfluh
 
Abstieg Brienzergrat durch Wald
Ausblick ueber Interlaken
Picture of marc

marc

Hallo, ich heisse Marc, und komme aus der Schweiz. Ich reise gerne, ich liebe es Fotos zu knipsen, ich entdecke gerne die Welt - sei es in der Schweiz, in Europa oder in der fernen Welt. "Stets unterwegs" ist mein Motto, und so schreibe ich auf phototraveler.ch über meine Ausflüge, Citytrips und grössere Reisen. Natürlich immer mit Fotos von Landschaften, Städten oder Menschen im Alltag.

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