Schneewanderung Étang de la Gruère
Distanzca. 4 km
Wanderung | Rund um den Étang de la Gruère sowie zum Aussichtspunkt über den See |
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Dauer | ca. 1,5 Stunden (ohne Pausen) |
Höhenmeter | ↗ 70 m & ↘ 70 m |
Anreise | Mit dem Auto: Autobahn A16 bis Tavannes, der See liegt zwischen Tramelan & Saignelégier. // Mit dem öffentlichen Verkehr: Zug nach La Chaux-de-Fonds, Regionalzug nach Saignelégier, Bus bis Station „La Theurre“. Man erreicht den See auch von Saignelégier zu Fuss (Wanderzeit ca. 1h20min). |
Étang de la Gruère: Der gestaute Moorsee in den Freiberge
Der Étang de la Gruère – wortwörtlich übersetzt: der Kranichweiher – ist ein gestauter Moorsee in den Freiberge, an der Grenze zwischen dem Kanton Bern und Kanton Jura. Das Hochplateau der Freiberge liegt auf knapp 1’000 Meter über Meer. Der Weiher liegt ziemlich in der Mitte zwischen den Ortschaften Tramelan und Saignelégier.
Das Naturschutzgebiet Étang de la Gruère umfasst eine prächtige Moorlandschaft mit viel Wald und insgesamt drei verschiedene Weihern, wobei der Étang de la Gruère der grösste ist: Der See ist rund 600 Meter lang, im Minimum 60 Meter breit und rund 4,5 tief. Mit diesen Massen ist der Étang de la Gruère der grösste Moorsee der Schweiz.
Im 17. Jahrhundert wurde der Kranichweiher durch einen Erddamm aufgestaut. Das Wasser diente als Sammelbecken für den Betrieb von Mühlen und Sägereien, damit auch in niederschlagsarmen Zeiten genügend Wasserkraft vorhanden war.
Soviel zu den allgemeinen Informationen zum Etang de la Gruère; weiteres Wissen findet ihr sonst auch auf dem Wikipedia-Artikel.
Schneewanderung um dem Étang de la Gruère
Bei starkem Schneefall entschieden wir für einen netten Sonntagsausflug an die frische Luft zu gehen. Da die überfüllten Skigebiete momentan für mich nicht wirklich in Frage kommen, entschieden wir uns für eine kleine winterliche Wanderung im Schweizer Mittelland, resp. im Gebiet der Jurakette.
Der Étang de la Gruère entdeckte ich bei einem Ausflug im Dezember 2016. Damals war der See komplett gefroren, aber ohne Schnee (siehe Fotos weiter unten). Dieses Naturschutzgebiet mit dieser speziellen Moorlandschaft blieb mir in sehr guter Erinnerung; ich habe mir schon damals fest vorgenommen, diese Landschaft auch in verschneitem Zustand fotografieren zu wollen. Gesagt, getan – einfach vier lange Jahre später.
Der Rundweg um den See ist sehr schön ausgebaut und bietet einen interessanten Lehrpfad durch den Wald, sowie mittels Steg und Brücke direkt über den Weiher. Die Informationstafeln zu Vegetation und Flora sind für junge und ältere Besucher sehr informativ. Ja, der Étang de la Gruère ist ein ideales Ausflugsziel mit Kindern für eine gemütliche Familienwanderung.
Winterwonderland – eine malerische Landschaft versunken im Schnee
Die wunderschöne Moorlandschaft war bei diesem Ausflug regelrecht im Schnee versunken. Das sonst hier typische Schwarzeis des gefrorenen Sees war überdeckt von der weissen Schneepracht. Der frische Schnee knirschte bei jedem Schritt auf unserem Spaziergang. Ja, sogar die Baumstämme der Fichten und Tannen waren schneebedeckt. Beim Fotografieren war ich mir plötzlich nicht mehr sicher, ob meine Kamera in den schwarz-weiss-Modus eingestellt war, oder doch farbig – die kontrastreiche Landschaft bot kaum farbige Flecken.
Dieser Winterzauber ist kaum in Wörter zu fassen, und für mich sehr schwierig zu umschreiben. Aber genau das macht für mich diese Magie des „Schweizer Winterwonderland“ aus.
Der gefrorene Etang de la Gruère ohne Schnee (Bericht & Fotos aus dem Jahr 2016)
Den Moorsee in den jurassischen Freiberge kenne ich aus einem Ausflug im Dezember 2016. Damals lag zwar kein Schnee, aber das Wetter war wunderschön – und das Schwarzeis des gefrorenen Sees leuchtete regelrecht an der Sonne.
Die typisch schwarze Farbe des Eises kommt daher, dass der Moorsee bereits im Frühling und Sommer eine braune Farbe aufweist. Dies vom biologischen Umwandlungsprozess der Vegetationsreste in Torf. Bei winterlichen Temperaturen ist dieser See geforen und die Eisschicht wirkt entsprechend noch dunkler, zum Teil schon fast schwarz.
Schlittschuhfahren ist auf dem Kranichweiher erlaubt, erfolgt aber auf eigene Gefahr und Risiko. Die Eisdicke wird nämlich nicht kontrolliert. An einem sonnigen Tag kommen aber hunderte Leute vorbei, um auf dem Eis Schlittschuh zu fahren.