Maggiatal – ein Ausflugsparadies im Süden der Schweiz
Kristallklares Wasser der Maggia, typische Tessiner Dörfer, üppige Vegetation in der weiten Landschaft, wilde Natur in den Seitentäler, historische Gebäude mit prägender Kultur und leckeres traditionelles Essen: Das Maggiatal im Kanton Tessin ist eine vielfältige und sehr faszinierende Region in der Sonnenstube der Schweiz. Die vielen prägenden Eigenschaften des Tales und diversen Möglichkeiten an Aktivitäten für die Besucher, machen das Vallemaggia zum ganzjährigen Ausflugsparadies. Ich besuchte anlässlich meines Jahrestages kürzlich die Region und möchte euch nun folgende 7 Tipps für einen herbstlichen Ausflug im Maggiatal mitgeben:
I. Die verschiedenen Ortschaften im Maggiatal entdecken
II. Marroni sammeln im Paradies der Edelkastanien
III. In einer Osteria und/oder Grotto lecker essen
IV. Die Kirche San Giovanni Battista im Bergdorf Mogno besuchen
V. Eine Wanderung im Maggiatal unternehmen
VI. Spaziergang entlang der Maggia
VII. Die kaum bewohnten Seitentäler entdecken
I. Die verschiedenen Ortschaften im Maggiatal entdecken
Das Maggiatal, auch Vallemaggia auf italienisch genannt, ist rund 50 km lang und wird vom Norden her, vom Fluss Maggia durchflossen, bis im Süden in die Stadt Locarno am Lago Maggiore. Im Tal gibt es viele verschiedene Ortschaften, die Häuser meist altwürdig, im typischen Stil aus dem Tessin.
Diese Dörfer, meist mit einer Kirche als höchstes Gebäude, haben einen unglaublichen Charme. So gibt es ganz viele fotogene Dorfbilder im Tal zu entdecken; es lohnt sich wirklich die verschiedenen Ortschaften auf eigene Faust entdecken zu gehen.
Die wichtigsten Ortschaften im Maggiatal sind:
- Avegno-Gordevio
- Bavona (San Carlo)
- Bignasco
- Bosco/Gurin
- Campo
- Cavergno
- Cevio (Hauptort des Tales)
- Foroglio
- Fusio
- Maggia (grösster Ort des Tales)
- Mogno
- Prato-Sornico
- Someo
- Sonlerto
II. Marroni sammeln im Paradies der Edelkastanien
Die Wälder vom Kanton Tessin sind bekannt für ihre Edelkastanien. Über Jahrhunderte hinweg, galt die Kastanie als Grundnahrungsmittel. Das Sammeln dieser Marroni hatte oberste Priorität und galt als Gemeinschaftsarbeit – die meisten Familien waren in den kalten Monate des Winters auf eine ausreichende Ernte angewiesen.
Die Kastanien schmecken am Besten gekocht oder auf dem Feuer resp. im Backofen gebraten. Natürlich gibt es etliche weitere Verarbeitungsformen, sei es als Kuchen oder Vermicelles zum Dessert. Frisch sind die Kastanien nur wenige Tage haltbar; um sie aber über einen längeren Zeitraum halten zu können, müssen sie getrocknet oder in Sand gelagert werden.
Die Kastanienbäume sind im Tal fast überall zu finden. Wir haben die meisten Marroni auf dem Spaziergang zwischen Giumaglio und Someo gesammelt.
III. In einer Osteria und/oder Grotto im Maggiatal lecker essen
Ob Polenta, Risotto oder Ossobucco, gewisse Tessiner Spezialitäten muss man während seinem Aufenthalt mindestens einmal gegessen haben – am besten in einer Osteria oder in einem Grotto!
Diese klein gehaltene Gasthäuser sind typisch für das Tessin: Ursprünglich als Lagerort für Wein, Fleisch und Käse, sind diese Restaurants häufig einfach und herzlich gehalten. Es kann vorkommen, dass keine Speisekarte ausgehändigt wird und Dir einfach mündlich mitgeteilt wird, was es heute zur Auswahl gibt. Aber keine Bange – lecker ist eigentlich immer.
Ich habe das wohl beste Wildteller in Maggia gegessen, beim Hotel Ristorante Locanda Poncini. Und ein leckeres Ossobucco mit Safranrisotto bekommt man in der Castello Osteria in Cevio.
IV. Die Kirche San Giovanni Battista im Bergdorf Mogno besuchen
Das Tessin ist ein katholischer Kanton der Schweiz. Jedes achso kleine Dorf hat seine Kirche, oder zumindest eine Kapelle. Und unterwegs auf den Strassen und Wanderwege sieht man auch immer wieder kleine Gedenkstätten.
Die wohl bekannteste und untypischiste Kirche des Vallemaggia liegt ganz hinten im Tal, im Bergdorf namens Mogno. Die kleine Ortschaft wurde im Jahr 1986 Opfer von einer grossen Lawine, bei der fast das ganze Dorf zerstört wurde. Darunter auch die damals fast 350 Jahre alte Kirche.
Für den Neubau dieser Kirche übernahm der Schweizer Archtiekt Mario Botta die Planung und entwarf eine moderne Kirche, die man so noch selten bis nie gesehen hat. Der Stararchitekt aus Lugano wählte als Baumaterial Marmor und Gneis, und erzeugt so ein hell-dunkel Effekt des Bauwerks in runden Formen.
Die Kirche ist eine wahre Sehenswürdigkeit und zieht viele Touristen nach Mogno an.
V. Eine Wanderung im Maggiatal unternehmen
Das Vallemaggia ist ein richtiges Naturparadies und ideal um zu wandern. Sei es im Tal, oder auf der Höhe in den Bergen – es gibt unzählige Wanderungen zu entdecken. Ob kurze Spaziergänge bis hin zu anstrengenden Mehrtageswanderungen, sei es durch Wälder ober über der Baumgrenze….die Landschaften sind überall wunderschön. Und im Herzen der Sonnenstube der Schweiz, da stimmt das Wetter meistens für einen tollen Ausflug.
Ich persönlich habe eine Rundwanderung von Bosco/Gurin auf die Grossalp unternommen (Blogpost dazu folgt in einigen Tagen), sowie einen Spaziergang in der Nähe von Someo um Marroni zu sammeln.
VI. Spaziergang entlang der Maggia durch das Tal
Die Maggia ist ein rund 60 km langer Fluss und durchfliesst das Val Sambuco, Val Lavizzara und Vallemaggia ehe er bei Locarno in den Lago Maggiore mündet. Der Fluss durchquert verschiedene Schluchten, ist an manchen Stellen wild und an anderen Stellen steht die Maggia fast still. Dank fünf verschiedene Stauseen wird mit dem Wasserdruck Elektrizität gewonnen.
Wie die Verzasca im Verzascatal, ist die Maggia bekannt für ihr glasklares Wasser, ihr smaragdgrünes Schimmern und – insbesondere für den Sommer interessant – die vielen netten Badestellen entlang dem Fluss. Aber auch im Herbst ist der Fluss eine erfrischende Oase im Tal, ein inspirierender Ort um zu verweilen, mit sehr fotogenen Schauplätze. Ich kann so jedem empfehlen, entlang dem Fluss einen Morgenspaziergang zu unternehmen.
VII. Die kaum bewohnten Seitentäler des Maggiatals entdecken
Wer Maggiatal sagt, denkt zuerst an das grosse Haupttal. Doch die Region Maggiatal ist noch viel mehr! Im nördlichen Teil verzweigt sich die Vallemaggia in verschiedene, nur zum teils bewohnte Kleintäler – die genauso sehenswert sind. Bei meiner Wanderung durfte ich einen Einblick in das Val di Bosco geniessen, mit verwilderten Wäldern und leicht beschneiten Alpenketten. Hier findet man Ruhe, kann die Faune und Flora beobachten, spazieren und wunderschöne Alpsiedlungen begutachten.
Die weiteren, grösseren Tälern im Maggiatal sind:
- Val di Campo
- Val Bavona
- Val Lavizzara
- Val Bosco
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Locarno & sein Hausberg Cardada