Mein Ausflugsbericht zu einem herbstlichen Tagesausflug nach Strasbourg mit Flammkuchen, elsässer Weisswein und historischer Altstadt.
Strasbourg in Frankreich – ein ideale Destination für einen spontanen Citytrip
Die Hauptstadt der französischen Region Bas-Rhin ist für ein Berner ein idealer Ort für einen spontanen, eintägigen Citytrip. Die Bahnreise dauert ab Basel nur noch 1,5 Stunden. Dies kaum länger als bei meinem ersten elsässischen Ausflug im märchenhaften Colmar. Strasbourg hat weniger als 300’000 Einwohner, hat eine bewegte Geschichte hinter sich und nebst dem architektonischen Sightseeing auch kulinarisch etwas zu bieten. Die Voraussetzungen für eine nette kleine Städtereise stehen im Vorfeld gut – und das kann ich schon vorweg nehmen: Strassburg ist in der Tat sehr sehenswert!
La Petite France: der malerische Stadtteil von Strassburg
Das Kleinfrankreich, „la petite France“, ist der charmante Teil von Strassburg. Im Mittelalter lebten in diesem Viertel Fischer, Müller und Gerber. Direkt am Wasser konnten sie ihr Handwerk ausüben. Die übriggebliebenen Fachwerkhäuser stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert und bieten nebst typischer Architektur auch grosse Innenhöfe. Früher war das Viertel eher düster, geruchsintensiv und unbeliebt. Es war auch ein Ort wo Gauner und Banditen ein Unterschlupf fanden oder später das Rotlichtmilieu von Strassburg sich niederlegte. Der Name „La petite France“ stammt übrigens vom Militärkrankenhaus auf dieser Insel, in welchem Soldaten von Syphilis geheilt wurden – damals als Franzosenkrankheit bezeichnet.
Durch das kleine Venedig von Strassburg fliesst der Fluss Ill mit 3 Kanäle. Heute ist dieses Viertel sowohl bei den Einheimischen wie auch Touristen ein sehr beliebter Ort zum Schlendern. Die engen Gassen bilden in der Altstadt eine grosse Fussgängerzone um bei schönem Wetter gemütlich zu flanieren. Auf dieser Stadtinsel liegen auch zahlreiche Restaurants mit vielen elsässischen Spezialitäten.
Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg
Das Strassburger Münster, la cathédrale Notre-Dame de Strasbourg, überragt das Stadtzentrum. Wer Bock hat, kann nach Überwindung von 332 Stufen von der Aussichtsplattform aus eine grossartige Aussicht über die ganze Altstadt geniessen. Das Münster hat aber auch andere Attraktionen zu bieten: Ein eindrückliches Orgelgehäuse mit bizzaren Figuren, eine funktionierende astronomische Uhr aus dem Spätmittelalter, oder die wunderbar verzierte Fensterrose und Hauptfassade der Kirche. Ja, keine Frage, die Kathedrale ist ein Meisterwerk der Gotik.
Moderne Architektur: Europäisches Parlament, Europarat, Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte
Wer eher auf moderne Architektur steht, ist in der Hauptstadt vom Elsass aber genauso gut aufgehoben. Schon bei der Ankunft wird das einem klar: Das alte Bahnhofsgebäude ist in einer ansehlichen Hülle aus Glas und Metall eingepackt, was ein lustiges Zusammenspiel zwischen alter und neuer Bausubstanz bewirkt. Im Viertel der europäischen Institutionen sind die meisten Gebäude aus Glas, was die Transparenz der politischen Prozesse unterstreichen soll. Der Glaskomplex wurde 1999 fertiggestellt. Strasbourg hat den Sitz des Europäischen Parlaments, des Europarats und Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Zwischen den Gebäudekomplexen liegen grüne Parkanlagen und viel Wasser des Ills.
Deftiges Strassbourg: Flammkuchen, Patisserie, Bier
Wenn man einen Tagesausflug ins Elsass macht, da ist das Mittagessen schon vordefiniert: Die Region ist bekannt für ihre deftige Küche. Auf jeder Speisekarte ist sicher Flammkuchen in verschiedenen Variationen erhältlich, oder aber Sauerkraut mit viel Fleisch (und mit Senf aus Dijon). Wer lieber etwas Süsses schnausen will, wird in einer der vielen Patisserie glücklich: Macarons, Eclairs, Petites Tartes aux fruits….die Auswahl ist für Naschkatzen immens. Auch die Geniesser von alkoholischen Getränken kommen hier nicht zu kurz. Das Alsace hat viele gute (Weiss-)Weine und etliche kleine Bierbrauereien. Letzteres liegt wohl am Einfluss des benachbarten Deutschlands.
Kurz gesagt: Auch in diesem Teil von Frankreich spürt man ähnlich wie in Paris das Savoir-Vivre der Menschen: da lässt es sich immer wieder gut leben!
Zusammenfassung
Zug nach Strasbourg: ca. 1h 20min von Basel SBB aus (Geduld mitnehmen, wenn man sein Ticket an einem franz. Billet-Automaten lösen will!)
Besuch des Europa-Viertels mit der Tramlinie E von der Place de la République (Profi-Tipp: Tram-Ticket vor dem Einsteigen entwerten!)
Die Altstadt & Petite France ist vom Hauptbahnhof in 5-10min zu Fuss erreichbar
3 Antworten
Ich will unbedingt mal nach Straßburg! Sieht so wunderschön aus. Echt tolle Bilder!!
Liebe Grüße
Julie
Besten Dank für die Blumen! Ja, ein Besuch von Strassburg muss man unbedingt mal machen! Falls Du mehrere Tage vor Ort bist, vielleicht auch ein Besuch vom märchenhaften Colmar in Erwägung ziehen….da ist es nämlich auch wunderschön :-)
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Marc
Hi Marc,
du scheinst recht zu haben: Straßburg ist definitiv fotogen, scheinbar ein Mix aus Modern und Alt.
LG Monique