Bagan, das Paradies der Pagoden

Ganz Myanmar ist bekannt für seine Tempeln: Doch in Bagan sind es über tausend Pagoden auf kleinster Flächen. Nicht nur bei Sonnenaufgänge wunderschön zu betrachten!

Ok, wenn ich ehrlich bin, ist ganz Myanmar eigentlich ein Paradies der buddhistischen Tempel – doch in Bagan liegt die grösste Dichte an Pagodas auf der ganzen Welt. Auf einer Fläche von etwa 45 Quadratkilometer findet man rund um Bagan über 2000 historischen Pagodas, Stupas oder Ruinen von ehemaligen Anbettungsstätten.

Kleine Pagoden, grosse Pagoden, goldene Pagoden, weisse Pagoden,….praktisch alles für das Pagoden Herz.

Mit dem Elektro-Scooter auf Entdeckungstour durch die Region Bagan

Man kann sich Bagan als riesige Parkanlage in der Savanne vorstellen, die am besten mit einem Elektro-Scooter oder Fahrrad erkundet werden kann. Auf rötlicher Erde und sandigem Untergrund fährt man in der sommerlichen Hitze und grünen Landschaft an tausenden schönen Bauten aus roten Backsteinen vorbei.

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Die grösseren Strassen, auf denen zum Teils auch Autos verkehren, haben immer wieder kleinere und grössere Schlaglöcher zu verzeichnen. Beim Fahren mit dem Elektro-Scooter ist somit stets grösste Aufmerksamkeit gefordert. Man kann mit dem Roller jedoch auch kleinere Pfade nehmen, die dann zu einsameren und versteckteren Pagoden führen.

Das Erkunden der Region von Bagan bereitet einem unheimlich viel Spass.

 

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Verschiedene Transportmittel in Bagan

Das Mieten eines Elektro-Scooter kostet pro Fahrzeug rund 5000 Kyat pro Tag. Meistens wird Dir das Hotel einen Scooter organisieren; sonst gibt es etliche Anbieter in den Ortschaften.

Für die Sportlicheren unter euch kann man auch Fahrräder mieten – mir waren die Temperaturen dafür eindeutig viel zu hoch.

Die ganz gemütlichen Touristen werden eine Fahrt mit der Pferdekutsche bevorzugen. Das Tempo ist dabei logischerweise nicht so hoch, und man hat nicht alle Freiheiten wie auf einem Electro-Roller. Der Pferdehalter wird aber sicher an den wichtigsten Tempeln anhalten und genügend Zeit geben, um diese zu besuchen.

 

Sonnenaufgang und Sonnenuntergang – die natürlichen Sehenswürdigkeiten von Bagan

Ein für Bagan typisches Fotosujet sind die aufsteigenden Heissluftballone in der Morgendämmerung, gleich nach dem Sonnenaufgang. Die Saison der Heissluftballone beginnt jedoch erst Mitte resp. Ende Oktober, so dass ich nur genau einen Heissluftballon über die Pagoden bewundern konnte. Wer zwischen Oktober und Februar einen unvergesslichen Flug über die Tempelanlagen erleben möchte, zahlt dafür jedoch einen ziemlich hohen Preis: Rund 300 Dollar wird dafür verlang – pro Person, notabene.

 

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Auch der Sonnenuntergang ist in Bagan eine wahre Augenweide. Wie beim Sonnenaufgang, hat man die schönste Aussicht auf die Landschaft wenn man das Dach einer Pagode besteigt. Die Rooftops der Tempel sind ein idealer Ort, das Naturspektakel in der Dämmerung zu geniessen.

 

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Besteigen von verschiedenen Pagoden: Verboten !

Auf Grund des Alters der Pagoden, der verschiedenen (tödlichen) Unfällen von Touristen sowie der Einsturzgefahr nach dem letzten Erdbeben im August 2016, ist das Betreten und Besteigen etlicher Pagoden mittlerweile verboten. Auch haben etliche Stupas für Rennovationszwecken ein Gerüst und so manche Buddha-Statuen mussten restauriert werden.

Bereits 1975 gab es ein schweres Erdbeben, und man merkt in den Gesprächen durchaus, dass die Menschen hier richtig Angst davor haben, dass weitere Naturkatastrophen das unglaublich schöne kulturelle Erbe von Bagan erneut zerstören könnten.

So sind Pagoden, die früher für ihre Aussicht bekannt waren (z.B. die Shwesandaw-Pagode), mittlerweile geschlossen. Mit den offline Karten von der kostenlosen App Maps.Me und mit Informationen von Einheimischen erfährt man aber vor Ort ziemlich einfach, welche Pagoden noch einen erlaubten Zugang auf das Dach haben. Auch in den Hotels werden übersichtliche Karten von Bagan gerne verteilt.

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Bagan, das Touristenmagnet von Myanmar

Eine Region mit solch kulturellem Erbe, mit solch schönen Sonnenaufgänge und –untergänge, mit solch grosser Vielfalt der Natur….ist automatisch auch ein Touristenmagnet. Dies trifft entsprechend auch auf Bagan für Myanmar zu: Nirgends auf meiner Reise traf ich so viele Touristen wie hier.

Die Kehrseite des Ganzen? Grössere und luxuriöse Hotels werden in künstlich erschaffene Ortschaften gebaut, wie zum Beispiel in New Bagan. Bei allen grösseren Pagoden mussten auch die klassischen Frücht-und-Gemüse-Märkte für Souvenir-Stände Platz machen. Und ja, die Authentizität der birmanischen Kultur geht so ein wenig verloren.

 

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Doch die Souvenir-Verkäufer/innen sind auch nur neugierige Menschen, habe ich festgestellt. Wie überall in Myanmar, sind nämlich auch hier die Menschen extrem herzlich, zuvorkommend, interessiert.

Am einzigen hinduistischen Tempel von Bagan hatte ich zum Beispiel eine stundenlange Diskussion mit einer Verkäuferin von kleinen buddhistischen Glocken. Wir tauschten uns aus über unseren persönlichen Alltag, über die Unterschiede der birmanischen Kultur und der westlichen Welt, über die familiären Verhältnisse und geschichtliche Zusammenhänge auf der ganzen Welt. Ja, sogar die Politik war ein Thema. Sie hat mir vieles erzählt, was ich mir kaum vorstellen konnte, und hat meinen Aufenthalt in Myanmar unbewusst sehr bereichert. Dieses Gespräch wird für mich zum unvergesslichen Erlebnis in Bagan.

 

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Übernachtung in Nyaung U, Old Bagan oder New Bagan

Die Hotels in Bagan verteilen sich auf drei unterschiedliche Gebiete auf.

In Nyaung U, gewissermassen die Hauptstadt der Region, gibt es mit den Guesthouses die billigsten Unterkünfte zu finden. Daher ist die Ortschaft somit besonders bei Backpackers sehr beliebt. Die Stadt ist auch abends ziemlich belebt, mit der grössten Auswahl an Restaurants (hier sei mal das Restaurant „Black Bamboo“ erwähnt, sehr lecker!) und Aktivitäten am Abend.

Im kleineren Dorf Old Bagan ist man den bekanntesten Tempeln am nächsten – und hier befinden sich die gehobenen Hotels. Die Lage ist ziemlich zentral, tagsüber hat man hier ein durchaus nettes Angebot an Verpflegungsmöglichkeiten. Wer abends ausgehen will, muss jedoch ein Taxi oder ein TukTuk nach Nyaung U nehmen.

New Bagan entstand erst in den 1990er Jahren. Hier befinden sich die besten Mittelklass-Hotels der Region. Ausgehmöglichkeiten und gute Restaurants sucht man hier jedoch vergeblich.

 

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Anreise nach Bagan

Der nächste Flughafen von Bagan liegt in Nyaung U (Flughafenkürzel: NYU). Von hier aus fliegt man bequem nach Yangon, Heho (zum Inle-Lake), Mandalay oder Thandwe. Inlandflüge kosten in Myanmar in etwa 100 US-Dollar pro Flug; zum Teil günstiger, zum Teil aber auch deutlich teurer.

Da Bagan einer der wichtigsten Hotspots des burmesischen Tourismus ist, gibt es von hier aus etliche Buslinien in allen Richtungen des Landes. Von resp. nach Yangon dauert es 10 Stunden, nach Mandalay sind es 7 Stunden, oder nach Kalaw sind es 9 Stunden. Dies nur als Beispiele.

Rund 4 Kilometer südlich der Stadt Nyaung U liegt der Bahnhof von Bagan: Eine Zugfahrt nach Yangon dauert 16 Stunden (Nachtzug), nach Mandalay sind es immer noch 10 Stunden. Aber da eine Zugfahrt in Myanmar ein wahres Erlebnis ist, kann ich dies nur wärmstes empfehlen.

Der Klassiker bei den Touristen ist aber auch die Bootsfahrt zwischen Bagan nach Mandalay. Da gibt es Tagesreisen-Angebote oder aber auch sogar mehrtägige Kreuzfahrt-Angebote mit Halt in verschiedenen einheimischen Dörfer.

Ähnlich wie am Inle-Lake wird bei Ankunft auch für die Region Bagan ein Eintritt verlangt. Das Ticket für die archäologische Zone von Bagan kostet 25’000 Kyats und ist für eine Woche gültig. Ich persönlich musste das Ticket mehrmals vorweisen: Beim Betreten von grösseren Tempelanlagen gibt es durchaus Stichkontrollen.

 


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Was kannst Du von Deinem Aufenthalt in Bagan erzählen? Oder steht diese Ortschaft noch auf Deiner Bucketlist? Ich freue mich wie immer auf Deinen Kommentar !

 

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Hallo, ich heisse Marc, und komme aus der Schweiz. Ich reise gerne, ich liebe es Fotos zu knipsen, ich entdecke gerne die Welt - sei es in der Schweiz, in Europa oder in der fernen Welt. "Stets unterwegs" ist mein Motto, und so schreibe ich auf phototraveler.ch über meine Ausflüge, Citytrips und grössere Reisen. Natürlich immer mit Fotos von Landschaften, Städten oder Menschen im Alltag.

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