1. Die Reiseroute im Überblick (Karte)
Das Land hat mich positiv überrascht, sowohl in Sachen Sehenswürdigkeiten, wunderschöne Landschaften wie auch herzlich nette Menschen. Das ehemalige Burma ist ein facettenreiches Land, und nach meinen 28 Tage dort, möchte ich gleich weitere 28 Tage in Myanmar verbringen.
Auf den ersten Blick scheint meine Reiseroute durch Myanmar die klassische touristische Route zu sein. Die bekanntesten Highlights wie Yangon, der Inle-Lake oder Bagan habe ich mit weniger bekannten Stops angereichert. So habe ich während meiner Reise durch das ehemalige Burma ein idealer Mix aus Abenteuer, Sightseeing und Badeferien erlebt.
Myanmar steckt touristisch betrachtet noch ab und zu in den Kinderschuhen. Die Auswahl an Hostels, Guesthouses oder Hotels variiert je nach Standort sehr stark. Während man an den touristischen Hotspots wie Yangon oder Inle Lake einfach in ein Backpacker-Hostel übernachten kann, findet man in der kleinen Stadt Bago nur Hotels.
Dennoch ist das Land ziemlich einfach zu bereisen: Die Strecken zwischen den Ortschaften kann man problemlos zurücklegen, sei es mit dem Zug, Bus, Schiff oder Flugzeug.
2. Die nötigen Vorbereitungen
Eine 28 tägige Rundreise in Myanmar benötigt einige Vorbereitungen im Vorfeld. An folgende Sache sollte man sich im Vorfeld bereits Gedanken machen:
- Reiseführer kaufen (z.B. **Lonley Planet Reiseführer Myanmar**)
- Ein Visum beantragen (Hier geht es zum eVisa Myanmar, ansonsten über einen ausländischen Anbieter wie visumantrag.de für Visum für Myanmar
- Die Impfungen
- Die beste Reisezeit für Myanmar
- Reisemöglichkeiten vor Ort
Du findest alles dazu detailliert in meinem Artikel Reisevorbereitung Myanmar – das „good to know“ für eine Reise nach Burma.
3. Halt auf Verlangen: Meine Stationen
Yangon: Das wirtschaftliche & kulturelle Zentrum
Ich habe die Stadt Yangon insgesamt dreimal besucht: Am Start meiner Reise, auf dem Weg von Bagan nach Dawei, sowie kurz vor meiner Rückreise in die Schweiz. Die ziemlich chaotische Grossstadt hat mich in ihr Bann gezogen, und ich bereue es überhaupt nicht, dass ich in Yangon tendentiell „zu“ lange geblieben bin.
Hier gibt es viele verschiedene Märkte, von Früchte und Gemüse bis zum gewöhnlichen Ramsch. Im Chinatown lässt es sich abends lecker essen und ist ein idealer Startpunkt für den nächtlichen Ausgang. Tagsüber kann man in den vielen grünen Parks flanieren, oder mit den freundlichen Einheimischen in den Stadtvierteln ausserhalb des Downtowns quatschen. Kurz: In Yangon lässt es sich sehr gut leben.
Als Tourist, der bei der Ankunft im Land „nur“ klassisches Sightseeing betreiben will, reichen wahrscheinlich 2 bis 3 Nächte in Yangon. Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der ehemaligen Hauptstadt von Myanmar sind sicherlich:
- die Shwedagon Pagode, eine der wichtigsten buddhistischen Zentren auf der ganzen Welt
- die Sule Pagode, ein goldiger Tempel als Verkehrskreisel im Downtown
- Maha Bandula Park mit dem Independence Monument
- St. Mary’s Cathedral
- Bogyoke Aung San Market
Mein persönlicher Höhepunkt in Yangon war aber ganz klar die Zugfahrt auf der Circular Train Line: Die vierstündige Fahrt führt in die Agglomeration von Yangon, mit der Möglichkeit den spektakulären Früchte-Gemüse-Markt in Danyingon zu besuchen. Dieser Tagesausflug ist Grund genug, evtl. einen zusätzlichen Tag für Yangon einzurechnen.
Hier geht es zum ausführlichen Reisebericht zu Yangon, die ehemalige Hauptstadt von Myanmar
Bago: Mit dem Zug zu den riesigen Buddhas
Warum die kleine Stadt Bago bei den meisten Touristen nicht auf dem Radar steht, ist mir ein grosses Rätsel: Bago ist nur unweit von Yangon entfernt, und hat im Vergleich zum Rest des Landes aussergewöhnlich schöne Pagoden und Buddha-Statuen vorzuweisen.
In Bago zahlt man für die vier grössten Sehenswürdigkeiten – Shwethalyaung-Buddha, Shwemawdaw Pagode, Kyaik Pun Pagode, Kanbawzathadi-Palast – ein Ticket zum Preis von 10’000 Kyats. Die weiteren kleineren und ebenso wunderschönen Pagoden sind kostenlos zugänglich.
Ich bin in Bago zwei Nächte geblieben und habe mir für die Ortschaft und Menschen hier richtig Zeit genommen. Die Kleinstadt ist auch ein beliebter Startpunkt für einen Tagesausflug zum Golden Rock – den ich aber persönlich ausgelassen habe.
Ich habe die Anreise von Yangon nach Bago mit dem Zug unternommen. Die Zugfahrt im Schneckentempo dauert ziemlich genau 2 Stunden und kostet etwa 1’100 Kyats für die „luxuriöse“ 1. Klasse. Es fahren täglich mehrere Züge zwischen Yangon und Bago. Die Tickets können einfach am Ticketschalter vom Bahnhof Yangon gekauft werden; die Verkäufer sprechen sogar ziemlich gut englisch und geben gerne Auskunft (auch für andere Zugfahrten). Die Fahrt führt an wunderschöne Landschaften vorbei und würde ich gleich nochmals machen.
Wer lieber Bus fährt, kann dies natürlich auch machen: So spart man Zeit, auch wenn der Preis dafür etwas höher ist.
Hier geht es zum ausführlicheren Bericht zu Bago – Goldene Tempel in der südlichen Provinz
Mandalay & seine fabelhafte Umgebung (z.B. U-Bein Bridge)
Mandalay ist die Verbindungsstadt zwischen dem nördlichen und südlichen Teil von Myanamr. Ich erlebte die Stadt als ziemlich chaotisch, und eher mässig attraktiv – aber dies vor allem wegen dem regnerischen Wetterpech.
In der ehemaligen Königsstadt gibt es den grossen Palast zu bestaunen, den lokalen Hügel namens Mandalay Hill zu besteigen sowie zwei drei sehr schöne Pagoden zu besuchen. Darunter auch das sogenannte grösste buddhistische Buch der Welt.
Aber ehrlich gesagt, war ich mehr von der Umgebung als von der Stadt Mandalay angetan. Wenn man etwas ausserhalb der Stadt fährt, findet man folgende Sightseeing-Möglichkeiten:
- Sagain Hill mit der Aussicht auf 1000 goldene Pagoden-Spitzen über die Baumkronen
- Kloster Maha Ganayon Kyaung, das grösste Kloster des Landes
- U-Bein Bridge, die älteste Teackholzbrücke der Welt
- ….und viele weitere Ausflugsmöglichkeiten
Mandalay ist ein beliebter Zwischenhalt auf dem Weg von Yangon nach Bagan oder aber zum Inle-Lake. Hier liegt der zweitgrösste (internationale) Flughafen des Landes – doch von praktisch überall her fahren auch (Nacht-)Busse oder Züge. Eine beliebte Form für die Weiterreise von Mandalay ist die Schiffahrt nach Bagan.
Ich blieb 3 Nächte in Mandalay – im Nachhinein für mich persönlich eine Nacht zu viel.
Hier geht es zum ausführlicheren Artikel Chaotisches Mandalay, pagodenreiche Umgebung
Inle-Lake: Fabelhafte Natur und einheimische Dörfer auf dem Wasser
Ein grosses Highlight von Myanmar ist unbestritten das Naturreservat am Inle-See, im (Nord)Osten des Landes. Am Inle-Lake stehen Natur, Kultur und Tradition des Landes im Mittelpunkt.
Ganze Dörfer wurden hier direkt auf dem Wasser gebaut, der See dient zur Fischerei und Landwirtschaft – und zudem hatte ich das Glück, während meinem Aufenthalt ein buddhistisches Fest hier mitzuerleben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon etliche Pagoden gesehen; doch der schwimmende Tempel übertraf vieles bisher Erlebte…
Als Tourist am Inle-See sollte man folgende Aktivitäten unbedingt unternehmen:
- Tagesausflug auf einem Boot mit Besuch von traditionellen Handwerker (Silberschmied, Lotus-Textilfabrik, etc.)
- Mit dem Fahrrad das Hinterland entdecken
- Die schwimmenden Gärten & Dörfer auf dem Wasser besuchen
- Evtl. eine Wein-Degoustation auf den umliegenden Hügeln geniessen
Das Reservat um den Inle-Lake kostet Eintritt (15‘000 Kyats). Die grösste und bekannteste Ortschaft am Inle-Lake ist Nyaung Shwe, wo die meisten Hotels & Gasthäuser liegen. Die An- und Weiterreise kann mittels Flugzeug, (Nacht-)Busse oder Zugreisen erfolgen.
Ich verbrachte 3 Tage am Inle-Lake – tendenziell einen zu wenig.
Hier geht es zum ausführlichen Artikel Inle-Lake: Eine Idylle in Myanmar
Bagan, für unvergessliche Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge
Bagan. Die Postkarten-Kulisse von Myanmar.
Wer idyllische Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge mag, gespickt mit historischen Tempeln in einer saftiggrünen Landschaft….ja, dann wird man sich in Bagan verlieben – keine Frage!
Die riesige Parkanlage (ca. 45 Quadratkilometer gross) mit den tausenden Pagoden kann man selbstständig erkunden: Entweder mit dem Fahrrad, mit einer Pferdekutsche oder mit einem E-Sooter. Mit letzterem kann man sich sehr frei und individuell bewegen – das Herumkurven auf dem sandigen Untergrund war ein riesiger und unvergesslicher Spass.
Zudem kann man bei einigen Pagoden auf das Dach gelangen, um von dort aus eine perfekte Aussicht zu geniessen – ein beliebter Spot für Fotografen, insbesondere bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. In der Hochsaison fliegen zudem in den frühen Morgenstunden etliche Luftballone, was in der Morgendämmerung wunderschöne Fotomotive liefern….
Ähnlich wie am Inle-Lake, kostet der Besuch der archäologischen Zone von Bagan einen Eintritt (25’000 Kyat). Das Ticket wurde erstaunlicherweise regelmässig kontrolliert…
Die Anreise- resp. Weiterreisemöglichkeiten nach Bagan sind vielfältig: Mit dem Schiff von Mandalay, oder mit dem Bus von (fast) überall, oder mit dem Flugzeug an den Flughafen von Nyaung U.
Ich blieb 3 Tage in Bagan – tendenziell genau richtig; aber ich könnte es verstehen, wenn man länger da bleiben würde.
Hier geht es zum ausführlichen Artikel Bagan, das Paradies der Pagoden.
Dawei: Badeferien an traumhaften Stränden
In Myanmar gibt es zwei Regionen, in denen man erholsame Badeferien erleben kann:
- An der Westküste mit u.a. Ngapali Beach
- Im Südosten, von Dawei bis zur Grenze nach Thailand
Ich entschied mich aus verschiedenen Gründen für ein paar Tage die Region von Dawei zu erkundschaften. Und ich wurde nicht enttäuscht: Auf der Halbinsel erwarteten mich traumhafte Sandstrände, einsame Landschaften und eine total abgeschottete Umgebung.
Die Region ist erst seit 2013 für Touristen zugänglich. Entsprechend gibt es noch nicht viele Möglichkeiten für Übernachtungen direkt am Strand. Ich entschied mich für das Bungalow Resort am Sin Htauk Beach – und es war eine perfekte Wahl. Mit bester Aussicht vom Bett auf das Meer, ohne Internet und ohne Empfang – eine wahre Wohltat für den gesuchten digitalen Detox.
Die ganze Halbinsel lohnt sich zu erkunden. Die Traumstrände sind meist unberührt und menschenleer, die Landschaften mit dem klaren Wasser und dem feinen Strand sind paradiesisch, und die Menschen in den kleinen Fischerdörfer überaus herzlich.
Hier geht es zum ausführlichen Bericht Halbinsel von Dawei: Ein idealer Ort für Badeferien in Myanmar
Myeik: Die Hafenstadt, fernab von Touristen
Die letzte Station meiner Rundreise in Myanmar war die Hafenstadt Myeik, ca. 6 Busstunden von der Stadt Dawei entfernt. Myeik ist eine kleine und charmante Stadt, in der der Tourismus noch völlig in den Kinderschuhen steckt.
Die Einheimischen sind es sich entsprechend noch nicht gewohnt westliche, weisse resp. blasse Menschen zu sehen. So ist jede Begegnung ein kleines Erlebnis; ich wurde ständig gegrüsst, angelächelt, nachgeschaut und ausgefragt. Auch wenn dies stets sehr freundlich verlief, muss man sich darauf einstellen – ansonsten kann es durchaus anstrengend werden.
Die Stadt Myeik selber hat nicht besonders viel zu bieten – der Charme der Gassen, der Menschen und der einheimischen Pagoden als solches sind einen Besuch dennoch Wert.
Ich verbrachte meine letzten 3 Tagen hier, ehe es mit dem Flugzeug zurück nach Yangon ging.
4. Andere Ortschaften, die ich besuchen möchte…
28 Tage in einem grossen Land wie Myanmar ermöglichen einem viele Erlebnisse, an durchaus unterschiedlichen Orten und mit wunderschönen Erinnerungen. Und trotzdem, war es für mich schlichtweg unmöglich, „alles“ in Myanmar zu besuchen. Auch bei einer solch langen Reise muss man sich für eine bestimmte Route entscheiden, dadurch gewisse Abstriche machen und den Besuch gewisser Ortschaften auf ein allfällig anderes Mal verschieben.
Da mich das ganze Land, die freundliche Menschen und die sehr spannende Kultur schlichtweg fasziniert haben, werde ich bei meinem nächsten Besuch in Myanmar folgende Ortschaften besuchen wollen:
- Das Königreich von Mrauk U im Westen
- Die Strände am Ngapali Beach an der Westküste
- Die Schifffahrt zwischen Bagan und Mandalay
- Mit dem Zug über den Goteik-Viadukt fahren
- Die neue Hauptstadt (& Geisterstadt) Naypyidaw
- Der Golden Rock östlich von Yangon
- Die ehemalige Kolonialstadt von Mawlamyaing
- Die Landschaften rund um Hpa-an (siehe dazu auch den Artikel „Hpa-An, mein Geheimtipp für Myanmar“ auf katetravels.de)
Wie ihr seht, ich könnte problemlos nochmals einen Monat in Myanmar verbringen.
Wer weiss, vielleicht wird das auch geschehen – träumen darf man ja immer. Und die zweite Reiseroute hätte ich bereits schon parat.
Die mit ** gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links: Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. So unterstützt Du ein wenig meinen Blog – für dich verändert sich der Preis jedoch nicht.
Eine Antwort